Endzeitstimmung

Lesedauer: 8 Minuten

Deutschland macht sich bereit für das Ende der Pandemie. Viele Menschen im Land sind sich sicher, dass mit Omikron die letzte schwere Welle der Pandemie die Weltbevölkerung heimsucht. Mut schöpfen sie aus den bisher milderen Verläufen der Erkrankung, die von Omikron hervorgerufen wird, aber auch aus den Statements vieler Wissenschaftler, die Licht am Ende des Tunnels sehen. Trotzdem hat der gesellschaftliche Zusammenhalt unter Corona schwer gelitten. Einige Gruppen stehen sich unversöhnlich gegenüber. Politik und Medien tragen ein beträchtliches Maß an Mitschuld, dass das gesellschaftliche Klima in Deutschland nach zwei Jahren Pandemie eisige Temperaturen erreicht hat.

Noch nie war das Ende der akuten Pandemie so nah wie in der Omikronwelle. Trotz erschreckend hoher Infektionszahlen erwies sich die neue Virusmutation in vielen Fällen als weniger aggressiv als andere Varianten des Coronavirus zuvor. Dazu kommt, dass sich die neue Virusvariante zu einer Zeit durchgesetzt hat, als die Pandemiemüdigkeit neue Höhepunkte erreichte. Nach zwei Jahren Pandemie haben die Menschen schlicht keine Lust mehr auf Verzicht, Einschränkungen und Abstandhalten. Während sie sich in anderen Ländern bereits erleichtert die Masken vom Gesicht reißen, ist man in Deutschland noch abwartend-vorsichtig.

Hoffnungsschimmer am Horizont

Trotzdem ist Omikron auch hierzulande für viele gleichbedeutend mit milden oder gar symptomlosen Verläufen der Erkrankung. Viele sehen in der neuen Mutation vielleicht sogar ein ungefährliches Virus, bei dem man eine natürliche Durchseuchung leicht in Kauf nehmen kann. Wieder machen die Menschen den Fehler, dass in Zeiten der Pandemie nichts gewiss ist. Die Datenlage reicht für aussagekräftige Prognosen, aber nicht für ein abschließendes Bild der Lage.

Wir wissen, dass Omikron eine weitaus infektiösere Mutation ist als wir es in der Pandemie bisher erlebt haben. Wir wissen aber auch, dass die Generationszeit des Virus bei Omikron deutlich geringer ist als noch bei Delta. Das heißt, dass Infizierte für kürzere Zeit ansteckend sind. Es zeichnet sich außerdem der Trend ab, dass Omikron für weniger schwere Verläufe oder Todesfälle verantwortlich ist. Diese Entwicklung gibt den Menschen Mut und weckt die Hoffnung, dass die Pandemie bald zu Ende sein könnte.

Die Überlastung der Intensivstationen ist immerhin seit Wochen nicht mehr das Thema Nr. 1. Die kalte Jahreszeit hält weiter an und trotzdem verlor das Top-Argument der Impfpflichtbefürworter in letzter Zeit merklich an Schlagkraft. Viele Menschen haben seit Omikron nicht mehr so große Angst, mit einem schweren Verlauf auf der Intensivstation zu landen.

Endemische Normalität

Seit kurzem schleicht sich außerdem eine neue Vokabel in die Berichterstattung zum Virus ein. Das Hoffen auf eine „Endemie“ ist mit Händen zu greifen. Viele erwarten durch die neue Virusvariante, dass sich die Lage nachhaltig entspannt und sich das Coronavirus ähnlich „normalisiert“ wie Grippe- und Erkältungsviren. Hohe Fallzahlen wären dann im Herbst und im Winter weiterhin zu erwarten, nicht aber harte Maßnahmen wie Maskenpflicht oder Teil-Lockdowns.

Diese Hoffnung wird durch Länder wie Dänemark oder Schweden weiter befeuert. In kurzer zeitlicher Abfolge fallen dort alle Schutzmaßnahmen gegen das Virus. Der Zustand der Endemie scheint dort offiziell ausgerufen zu sein. Die Menschen nehmen nicht so schwere Erkrankungen in Kauf, obwohl auch in diesen Ländern lange nicht alle Bürgerinnen und Bürger vollständig geimpft sind. Immer mehr Deutsche fragen sich angesichts dieses Vorgehens, warum solch ein Freedom Day nicht auch in der Bundesrepublik kommt.

Gefühlte Wahrheit

Viele haben sich so sehr auf Omikron und die Endemie fixiert, dass sie andere Faktoren zu leichtfertig ausblenden. Für sie steht fest, dass von Omikron eine weitaus geringere Gefahr ausgeht als von anderen Virusvarianten, obwohl viele Forscher zur Vorsicht mahnen. Die gleichen Forscher haben es in den letzten Monaten durch fehlerhafte Kommunikation aber auch geschafft, viel von ihrer Glaubwürdigkeit zu verlieren. Die Menschen leben nach ihrer gefühlten Wahrheit und nicht nach der, die sich empirisch nachweisen lässt.

Einerseits sprachen sich führende Forscherinnen und Forscher angesichts der Dominanz von Omikron für eine Verkürzung der gesetzlichen Quarantänezeit aus. Die kürzere Generationszeit machte lange Isolierzeiten unnötig. Andererseits begründeten sie den gleichen Schritt damit, dass zu lange Quarantänezeiten zu einem Kollaps der Infrastruktur führen könnten. Die viel infektiösere Omikronvariante würde früher oder später jeden befallen. Letzen Endes hätte das bedeutet, dass ein viel zu großer Teil der Bevölkerung in der Quarantäne festsitzen würde und ein reibungsloser Verkehr, eine umfassende Gesundheitsversorgung und die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern nicht mehr hätte gewährleistet werden können.

Kinder in Gefahr?

Politik und Medien verbreiteten die erschreckend hohen Infektionszahlen, um Werbung für das Großprojekt Impfpflicht zu machen und versuchten damit, gutgläubige Bürger hinter’s Licht zu führen. Die gebastelten Horrorszenarien haben ausgedient. Sie passen zwischenzeitlich nicht mehr zu den Erkenntnissen der Wissenschaft, auch wenn manche Vertreter weiterhin Alarm schlagen.

Viele Eltern und Lehrerinnen und Lehrer befürchten immerhin, dass der laxe Umgang mit Omikron zu einer Durchseuchung an Schulen führe. Sie kritisieren, dass Kinder und Jugendlichen im Kampf gegen die Pandemie ein weiteres Mal hinten runterfallen. Diese Vorstellung speist sich aus früheren Schreckensmeldungen zu Omikron, in denen befürchtet wurde, dass die neue Mutation besonders gefährlich für Kinder wäre.

Zwischenzeitlich ist klar, dass sich zwar vermehrt Kinder mit dem Virus infizieren, aber lange nicht ausschließlich. Dieser Irrglaube basierte auf Daten aus Afrika, wo die Mutante erstmalig nachgewiesen wurde. Auffallend war hier die hohe Infektionsrate bei Kindern. Diese ließ sich aber leicht dadurch erklären, dass ältere Menschen in Afrika aufgrund der katastrophalen Hygienezustände und der schlechten Gesundheitsversorgung selten das Corona-Risikoalter erreichten.

Pandemie ohne Bewährung

Der Trugschluss, Omikron würde signifikant mehr Kinderleben fordern, ist symptomatisch für den Umgang mit wissenschaftlichen Fakten durch Politik und Medien. Auch die täglichen Infektionszahlen werden verstärkt zum Nonplusultra der Lageeinschätzung aufgewertet. Dabei geben die Infektionszahlen ausschließlich Auskunft darüber, wie viele Menschen sich in einem bestimmten Zeitraum neu mit dem Virus infiziert haben, nicht aber darüber, wie viele davon schwer erkrankten, auf intensivmedizinische Maßnahmen angewiesen waren oder sogar verstarben.

Mit dieser augenscheinlichen Missinterpretation von Daten hat sich die Wissenschaft einen Bärendienst erwiesen. Bereits zu Beginn der Pandemie hatte sie mit einem schwindenden Vertrauen seitens der Bürgerinnen und Bürger zu kämpfen. In der nun angebrochenen Endzeitstimmung der Pandemie ist das Vertrauen in die Forschung weiter zurückgegangen. Dabei war die Pandemie stets auch eine Bewährungsprobe für die Wissenschaft. Drosten & Co. ist es allerdings nicht gelungen, das Vertrauensfundament in der Bevölkerung während dieser schweren Zeit zu festigen und auszubauen.

Der Exit aus der Pandemie

Weitaus größeren Misserfolg dabei hatte aber zweifelsohne die Politik. Seit Monaten ist die Coronakrise weitaus mehr als eine medizinische Notlage. Schon lange dominiert die politische Dimension in dieser Krise. Deutschland ist nach zwei Jahren Corona gesellschaftlich tiefer gespalten als je zuvor. Viele Politikerinnen und Politiker haben besonders in der zweiten Jahreshälfte 2021 rhetorisch gegen die Ungeimpften aufgerüstet. Sie schufen damit bereitwillig ein Klima, das auf Unverständnis, Ablehnung und Feindseligkeit fußt.

Eine Versöhnung ist weiterhin nicht in Sicht. Stattdessen bringt die Regierung immer mehr Menschen gegen sich auf. Der glasklare Wortbruch bei der Impfpflicht stößt vielen Menschen hart auf. Bei einigen von ihnen hatte das Vertrauen in Politik und Wissenschaft bereits gelitten, als klarwurde, dass die Impfstoffe nicht das hielten, was den Impfwilligen versprochen wurde. Dass die hohe Impfbereitschaft nicht das Ende der Pandemie bedeutete, das tragen viele den Politikern nach.

Die Rufe nach einer Exit-Strategie werden lauter. Die Menschen wollen endlich einen Fahrplan sehen, wie sich Deutschland aus der Spirale von Lockdowns, 2G und Impfpflicht befreit. Doch selbst wenn in absehbarer Zeit die Maßnahmen fallen, bleibt ein Problem weiter ungelöst: der Riss der durch das Land geht. Die Entzweiung der Gesellschaft hat nachhaltige Spuren hinterlassen. Den Politikerinnen und Politikern sollte klarwerden, dass sie auch dafür eine gute Strategie benötigen.


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Ein Kartenhaus

Lesedauer: 6 Minuten

Viele Menschen sind zwischenzeitlich geimpft, der Inzidenzwert sinkt stetig. Erfreuliche Entwicklungen, könnte man meinen. Die Sache hat nur einen Haken: Für Geimpfte entfällt die Testpflicht. Was für viele eine Selbstverständlichkeit zu sein scheint, bereitet anderen große Sorgen. Wenn Infektionen trotz Impfung möglich sind, bedeutet das, dass wiederum viele Infizierte unerkannt bleiben. Perfekter Nährboden für Mutationen also. Eine andauernde Testpflicht für Geimpfte könnte dem vorbeugen.

Immer mehr Menschen kann in der Zwischenzeit ein Impfangebot gemacht werden. In der Diskussion sind nun auch Impfungen für Kinder. Über den in Frage kommenden Impfstoff ist man sich noch nicht einig, aber immerhin scheint die Impfkampagne auch in Deutschland endlich in vollem Gange zu sein. Für viele ein erfreuliches Zeichen: Seit Wochen sind die Inzidenzzahlen und die gemeldeten Neuinfektionen rückläufig. Die Politik nimmt das zum Anlass, mehr und mehr Beschränkungen zurückzunehmen. So begrüßenswert diese Entwicklungen sind, so verantwortungslos bleibt die naive Fixierung auf den Inzidenzwert.

Höhen und Tiefen

Diese Zahl ist abhängig von den gemeldeten Neuinfektionen innerhalb einer definierten Gruppe und innerhalb eines festgelegten Zeitraums. Momentan ist das die Anzahl der Neuinfizierten unter 100.000 Einwohnern in sieben Tagen. Sie gibt also nur Aufschluss über die gegenwärtige Infektionslage – und auch das nur unter den gegebenen Testvoraussetzungen. Mehr als eine Momentaufnahme ist die Inzidenzzahl nicht. Geeignet, um eine fundierte Aussage zu Infektiosität oder Gefährlichkeit des Virus zu treffen, ist sie bestenfalls, wenn umfassend getestet wird.

Das war seit Jahresbeginn immer mehr der Fall. Seit die Schnelltests für die Bevölkerung frei erhältlich sind und seitdem sich immer mehr Menschen impfen lassen können, wird am laufenden Band getestet. Bei einem hochinfektiösen Virus wie SARS-Cov-2 verwundert es wenig, dass bei höherer Testkapazität eine deutlich höhere Zahl der Tests positiv ausfällt. Immerhin ist ein Corona-Test fester Bestandteil der Impfprozedur. Wenn bestimmte Bereiche nur mit vollständiger Impfung oder negativem Test zugänglich sind, erhöht dies die Zahl der positiven Tests zusätzlich.

Relativ ungenau

Bevor es diese Zugangsbeschränkungen gab, fielen viele symptomlose Infizierte schlicht aus dem Raster. Da immer mehr Menschen vollständig geimpft sind, entfällt für sie die Pflicht, sich regelmäßig testen zu lassen. Sollten sie also trotz Impfung Corona-positiv sein, bleibt das ohne einschlägige Symptome unerkannt. Da sich die Hinweise verdichten, dass die Impfstoffe besonders gut gegen schwere Krankheitsverläufe helfen, also gegen bekannte Symptome, befördert das den Trend.

Die Inzidenzzahl als Richtwert für die Gefährlichkeit des Virus eignet sich also bestenfalls, wenn die meisten Menschen noch nicht geimpft sind. Das ändert sich derzeit rapide. Wenn die Bevölkerung zu einem hohen Anteil durchgeimpft ist, kann die Inzidenz keine ausschlaggebende Grundlage für Anti-Corona – Maßnahmen mehr sein. Es wäre von Anfang an besser gewesen, man hätte die Auslastung der Intensivbetten oder die Anzahl der Todesfälle als Indikator für die Gefährlichkeit des Virus zugrundegelegt. Auch das wäre natürlich nur dann zielführend gewesen, hätte man einen Großteil der Bevölkerung getestet. Und natürlich hätte man das ganze nicht von der Gesamtkapazität an entsprechenden Betten in den Kliniken abhängig machen dürfen. Denn jeder weiß, wie schlecht es um die Ausstattung in deutschen Krankenhäusern bestellt ist.

Unbehelligt infiziert

Es steht zu befürchten, dass mit fortschreitender Impfkampagne die Testkapazitäten nach und nach abgebaut werden. Wenn für Geimpfte keine Testpflicht besteht und eine große Zahl an Menschen bereits geimpft ist, wäre die Aufrechterhaltung von Testmöglichkeiten im großen Stil ein einziges Verlustgeschäft. Nach allem, was wir wissen, scheinen die Impfstoffe vorrangig schweren Krankheitsverläufen vorzubeugen. Selbst bei Risikopatienten können dadurch Symptome ganz ausbleiben. Für die Betroffenen ist das natürlich eine gute Nachricht. Solange ungeklärt ist, ob die Wirkstoffe auch gegen Infektionen schützen, bleiben viele zumindest vor einer schweren Erkrankung verschont.

Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass Infektionen bei den vielen Symptomlosen unerkannt bleiben. Man muss kein Virologe sein, um zu erkennen, dass dieser Schuss nach hinten losgehen kann. Wenn die Infektionen wie bereits im Frühjahr 2020 größtenteils im Verborgenen stattfinden, mutiert das Virus unter Umständen munter vor sich hin. Würde man die Testpflicht auch für Geimpfte aufrechterhalten, könnten solche Mutationstendenzen eventuell frühzeitig erkannt werden.

Sicherheit im Kartenhaus

Eine anhaltende Testpflicht für Geimpfte hätte noch weitere Vorteile im Kampf gegen die Pandemie. Als die Pandemie vor etwa anderthalb Jahren ausbrach, da riefen viele reflexartig nach einem Impfstoff. Es steht außer Frage, dass geeignete Impfstoffe ein äußerst probates Mittel im Kampf gegen schwere Krankheiten sind. Und natürlich ist es erfreulich, dass die Wissenschaft so intensiv an einem Vakzin geforscht haben – eine Wahl hatte sie ehrlicherweise aber sowieso nicht. Trotzdem darf man nie vergessen, dass ein Präparat nach einigen Monaten unmöglich vollständig erforscht sein kann.

Verlässliche Aussagen zu Wirksamkeit, Wirkweise und Wirkdauer sind nach so kurzer Testung schlicht nicht möglich. Die akute Lage machte eine schnelle Zulassung allerdings dringend nötig. Man muss sich nun aber damit abfinden, dass wir auch nach der Zulassung der Impfstoffe weiterhin in einer groß angelegten Testphase stecken. Die fortschreitende Impfkampagne kann Aufschluss darüber geben, wie wirkungsvoll die zugelassenen Präparate sind und was sie gegen die Krankheit tatsächlich ausrichten. Die Aussetzung der Testpflicht für geimpfte Personen ist dabei eine vertane Chance. Man gaukelt den Menschen Sicherheit vor, die auf bloßen Annahmen fußt. Eine Impfkampagne ohne Testpflicht ist wie ein Kartenhaus, das einer vierten Welle nicht standhalten wird.


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Bessere Zeiten

Lesedauer: 7 Minuten

Freitag, 31. März 2023, 19:59:55…56…57…58…59…

*gong*

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau.

Daaa-da. Da-da-da-daaa! Heute im Studio: Judith Rakers.

Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Tagesschau.

Verlängerung des Lockdowns

Nach einer erneuten Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder haben sich die Beteiligten auf eine Verlängerung des Lockdowns um vier Wochen verständigt. Das war das Ergebnis nach mehr als sechs Stunden Beratung im Kanzleramt. Erste Geschäftsöffnungen sollen demnach frühestens Ende April möglich sein.

Der derzeitige Weihnachtslockdown ist mit bisher gut vier Monaten ungewöhnlich lange. In den vergangenen Jahren waren zumindest zeitweise vorsichtige Lockerungen ermöglicht worden. Weil die Infektionszahlen seit Wochen zwar stagnieren, aber nicht sinken, ließ man in den vergangenen Monaten gastronomische Betriebe, Kultureinrichtungen und weite Teile des Einzelhandels konsequent geschlossen.

Neuer Impfstoff

In mehreren europäischen Ländern steht ein neuartiger Impfstoff gegen das Coronavirus kurz vor der Zulassung. Das Präparat der deutsch-französischen Firma Bon Triage ist laut Hersteller in so großer Menge verfügbar, dass es innerhalb weniger Wochen an weite Teile der Bevölkerung verimpft werden könne. Kritiker werfen dem Unternehmen eine mangelhafte Teststrategie vor und bezweifeln die Effektivität des Wirkstoffs. Bon Triage selbst verwahrt sich gegen solche Vorwürfe. Das Unternehmen wies darauf hin, dass der neue Impfstoff bei 30- bis 50-jährigen zuverlässig dafür schütze, im Falle einer Corona-Erkrankung den Geruchs- und Geschmackssinn zu verlieren.

Corona-Abschluss an Hochschulen und Universitäten

An mehreren deutschen Hochschulen und Universitäten feierten hunderte Bachelor-Studierende heute ihren Abschluss. Die meisten der Absolventinnen und Absolventen hatten ihr Studium vor drei Jahren zu Beginn des ersten coronabedingten Lockdowns begonnen. Im Gegensatz zu den höheren Semestern sind die heutigen Abgängerinnen und Abgänger nie in den Genuss eines regulären Studienbetriebs gekommen.

In virtuellen Graduierungsfeiern blickten Studierende sowie Professorinnen und Professoren auf drei außergewöhnliche Jahre zurück. Während vor allem die Dekaninnen und Dekane, aber auch vereinzelt Studierendenvertretungen, die gute Organisation des Studiums in der Pandemie lobten, übten verschiedene bildungsnahe Institutionen deutliche Kritik. Gerade einmal 5 Prozent der aktuellen Studierendengeneration konnte ihr Studium in der vorgeschriebenen Regelzeit absolvieren. Fast die Hälfte hatte bereits im Vorfeld aufgegeben.

Neue Virusmutation

In mehreren deutschen Gesundheitszentren wurde innerhalb der letzten 24 Stunden die neue hochansteckende Mutation des Coronavirus nachgewiesen. In insgesamt 428 Fällen von Infektionen handelt es sich um die neue Mutante. Die Mutation mit dem Namen Sars-CovRV:$!794<ß trat erstmalig vor zwei Wochen in Aserbaidschan auf und breitete sich von dort rasend schnell bis nach Europa aus.

Seit Ausbruch der Pandemie vor drei Jahren ist die neue Mutation bereits die 42.322., die Forscher sicher identifizieren konnten. Sie gehen aber von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. Fundierte Aussagen bezüglich der Wirksamkeit bisher erforschter Medikamente und Impfstoffe gegen die Mutante können die Forscher noch nicht treffen.

Trumps politische Zukunft

Mit der Ankündigung, im kommenden Jahr wieder zu den Präsidentschaftswahlen anzutreten, hat der frühere US-Präsident Donald Trump ein politisches Beben in den Vereinigten Staaten ausgelöst. Laut eigener Aussage fühlt sich der 76-jährige dazu berufen, die USA aus dem Zustand einer – Zitat – „tiefen politischen Lähmung“ zu befreien.

Die Aussicht auf eine erneute Kandidatur Trumps sorgte besonders bei den Demokraten für Aufruhr. Interimspräsidentin Kamala Harris sprach von einer politischen Katastrophe. Sie merkte an, dass sich das Land keine weiteren vier Jahre mit Trump als Präsident leisten könne. Vertreter des republikanischen Lagers warfen ihr hingegen vor, Trumps Ansage dazu zu missbrauchen, die angespannte politische Lage weiter schlechtzureden. Harris hatte das Präsidentenamt vor vier Wochen interimsweise übernommen, nachdem Präsident Joe Biden plötzlich verstorben war.

Keine Kanzlerkandidatur 2025

Auf der heutigen Pressekonferenz zur Lage der Nation hat sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel zu ihrer politischen Zukunft geäußert. Sie kündigte an, bei der Bundestagswahl im Jahr 2025 nicht mehr für das Amt der Regierungschefin anzutreten. Es sei „Zeit für einen politischen Wechsel“, so Merkel wörtlich.

Die Opposition meldete große Zweifel an, dass Merkel das Kanzleramt nach dann insgesamt zwanzig Jahren tatsächlich verlassen würde. Führende Politiker von AfD, FDP und Linkspartei wiesen darauf hin, dass die Frage der Nachfolge Merkels noch völlig ungeklärt sei. Sie befürchten, dass Merkel, wie bereits vor zwei Jahren, die schwere Krise des Lands sowie den Mangel an potentiellen Nachfolgern dazu ausnutzen würde, an der Macht zu bleiben.

Die Union dementierte diese Vorwürfe währenddessen. Mehrere Politiker haben bereits Interesse an Merkels Nachfolge angemeldet, darunter Generalsekretär Philipp Amthor, Gesundheitsminister Jens Spahn sowie BlackRock-Vorstand Friedrich Merz.

Wettervorhersage

Und hier nun die Wettervorhersage für morgen, Samstag den 1. April.

Hoher Luftdruck bestimmt weiterhin unser Wetter und sorgt für klares, aber mitunter eisiges Wetter. Vor allem im Sauerland und in der Eifel wird die Nacht zwar sternenklar, dafür aber klirrend kalt. Die Temperaturen variieren zwischen -17 bis 0 Gad. Am Tag bleibt das Wetter vorerst fast unverändert. Im Nordwesten teilweise zweistellige Minusgrade, am Kaiserstuhl leichte Plusgrade.

In den kommenden Tagen deutet sich ein deutlicher Wetterumschwung an. Bis Dienstag ist mit frühsommerlich warmen Temperaturen zu rechnen, im Raum Köln werden bis zu 35 Grad im Schatten erwartet. Besonders am Wochenende und zu Beginn der nächsten Woche besteht aufgrund des Tauwetters starke Hochwassergefahr. In Teilen Deutschlands wird gleichzeitig vor Waldbränden gewarnt.

Um 23:15 Uhr meldet sich Caren Miosga mit den Tagesthemen. Sie beschäftigt sich heute mit folgenden Themen: Zählfehler bei den Corona-Mutationen? Warum die wahre Zahl an Mutanten weitaus höher liegen könnte. Außerdem führt sie ein Exklusiv-Interview mit SPD-Chef Karl Lauterbach. Der Spitzenpolitiker verrät, wie er seine Partei bei den kommenden Wahlen wieder in die Landtage von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz führen will, aus denen sie vor zwei Jahren ausgeschieden sind.

Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.

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