Lockdown mal anders

Lesedauer: 7 Minuten

Seit Tagen sind sie wieder voll im Gespräch: Verschärfungen der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Bei täglich neugemeldeten Fallzahlen, die schnurstracks auf die 10.000er-Marke zusteuern ist auch ein zweiter Lockdown nicht mehr ausgeschlossen. Viele Menschen haben nun damit begonnen, sich für dieses Szenario zu rüsten.

Lange erwartet, nun ist sie da: die zweite Welle des Corona-Virus. Manche sprechen gar von der dritten Welle – als ob sich die kurzzeitige Erhebung im Infektionsgeschehen von vor ein paar Wochen mit den derzeitigen Entwicklungen messen könnte. Aktuell gibt es in Deutschland rund 8.000 Neuinfektionen an einem Tag. Das ist so viel wie noch nie zuvor. Nicht einmal auf dem Höhepunkt der ersten Welle im Frühjahr waren die Zahlen so hoch wie jetzt. Das Muster ist allerdings das gleiche wie damals: Wieder preschten einige Länder mutig voran und wiesen bereits vor Wochen deutlich gestiegene Infektionszahlen vor. Und wieder haben die anderen Länder nicht begriffen, dass ihnen ein sehr ähnliches Schicksal winkt, wenn sie nicht rechtzeitig gegensteuern.

Lockdown ohne Hamstern

Es ist schon erstaunlich, wie schnell man sich wieder an die reichlich gefüllten Supermarktregale gewöhnt hat, nachdem vor wenigen Monaten ganze Heerscharen an latenten Hamsterkäufern den deutschen Einzelhandel leergefegt haben wie zuletzt vor dem Krieg. Ein Lockdown stand damals kurz bevor oder war zumindest schon teilweise eingeleitet. Über einen Lockdown wird auch jetzt wieder diskutiert. Und auch heute ist das Muster ähnlich wie vor einem halben Jahr. Die Menschen schauen, dass sie alles nötige beisammen haben, um notfalls mehrere Monate in ihren Luftschutzbunkern überleben zu können. Die Jagd auf das mehrlagige Gold ist jedenfalls seit einigen Tagen eröffnet.

Bereits heute wieder Mangelware: Erste Regale mit Toilettenpapier wie leergefegt

Der Einzelhandel hat berechtigterweise überhaupt keinen Bock darauf, dass die Regale wieder über Wochen leerstehen. Damit es ihrem Klopapier, den Konserven, Nudeln, Mehl, Zucker und Salz nicht wieder an den Kragen geht, steuern erste Geschäfte bereits jetzt dem fatalen Hamstertrend entgegen. So erheben einzelne Filialen der Kette REWE in Baden-Württemberg seit Donnerstag Einlassgebühren in ihre Läden. Die Preise variieren pro Kunde zwischen 5 und 9 Euro.

Transparent und kinderleicht

Der Einzelhandelsriese ist sich sicher, dass Hamsterkäufer es sich aufgrund der Eintrittspreise zweimal überlegen werden, ob sie die Filialen auf ihren Plünderzügen heimsuchen werden. In den vergangenen Tagen musste sich REWE mehrfach den Vorwurf gefallen lassen, auf diese Weise erst recht Hamsterkäufer anzuziehen. Es sei schwer nachvollziehbar, warum Menschen ihren Monatseinkauf nicht auf einen Termin legen sollten, wenn sie dadurch Geld sparten. Hierauf hatte die Kette allerdings auch eine Antwort parat. Das ausgestellte Eintrittsticket am Eingang sei nur für einen zeitlich eng begrenzten Rahmen gültig. Wer beim Verlassen des Geschäfts die vorgesehene Zeit überschritten hat, der muss draufzahlen. Entsprechendes gilt auch bei überfüllten Einkaufswägen durch Hamsterkäufe.

Die Chefetage von REWE verwies des weiteren darauf, dass die Berechnung des Zusatzentgelts kinderleicht sei. Sie verglich sie sogar mit der Einfachheit der von Bundesland zu Bundesland unterschiedlichen Anti-Corona – Maßnahmen. So dürften Kunden aus Single-Haushalten lediglich das 0,2-fache ihres Körpergewichts einkaufen. Für jede weitere 500 Gramm würde ein Strafzoll von 5 Prozent des Gesamteinkaufs fällig. Sollte der Kunde in einem Schaltjahr geboren worden sein, blondes Haar haben und zusätzlich an einem zweiten Dienstag im Monat erwischt werden, verringert sich die Strafe auf 1,5 Prozent. Kunden aus Haushalten mit nicht mehr als drei Kindern dürften die Hälfte des Gewichts ihres leichtesten Kindes einkaufen. Überschreiten sie diesen Wert um mehr als 10 Prozent, wird der Wert ihres Einkaufs mit der Quadratwurzel von Pi multipliziert und ihnen zusätzlich in Rechnung gestellt.

Privatbesuche statt Geschäftsaufgabe

Die Einzelhandelskette ist sich sicher, so einen wertvollen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie zu leisten. Kleine und unnötige Einkäufe würden so verhindert werden, aber auch übermäßigen Hamsterkäufen würde man einen Riegel vorschieben. Ein Sprecher von REWE betonte, dass man so zu einem verantwortungsvollen Einkaufsverhalten beitrage: „Wir hoffen natürlich, dass unsere Idee Schule macht und sich weitere Filialen unserer Kette wie auch die Konkurrenz an der sinnvollen Maßnahme beteiligen.“

Auch viele Solo-Selbstständige zeigen sich angesichts eines drohenden zweiten Lockdowns ähnlich kreativ. Mehrere Friseurinnen und Friseure aus Thüringen, Bayern und Nordrhein-Westfalen bieten seit vergangener Woche fast ausschließlich Hausbesuche an. Friseurmeisterin Bettina S. aus Soest (NRW) sagt dazu: „Viele meiner Kunden hat das Maskentragen in meinem Salon gestört. Wenn ich sie daheim besuche, entfällt eine Maskenpflicht. Außerdem ist so besser sichergestellt, dass niemand reinplatzt und ein weiteres Infektionsrisiko darstellt.“ In mehreren Bundesländern gelten seit kurzem Beschränkungen für Besuche in den eigenen vier Wänden. Die Friseurinnen und Friseure machen sich diese Regelung nun zunutze und deklarieren ihre Dienste als Privatbesuche, wo sie allein mit ihren Kunden sind. Immerhin sind bei einem Haarschnitt in den eigenen vier Wänden selten mehr als zehn Personen zugegen, was in einem Friseursalon unter Umständen anders sein kann.

Kreative Sperrstunden

Andere Dienstleistungen verfolgen diese Entwicklung mit Interesse und erwägen sogar, mit einem ähnliche Service nachzuziehen. Einige Nagelstudios haben bereits einen Home-Service in ihr Programm aufgenommen. Vereinzelt schicken auch namhafte Bekleidungsgeschäfte Mitarbeiter auf Hausbesuche. In sehr kleinem Kreis können so vor allem Menschen aus Risikogruppen mit neuen Klamotten versorgt werden, selbst wenn die Filiale um die Ecke wegen des Lockdowns dichtmachen muss. Kathrin F. aus Bielefeld betreibt einen eigenen kleinen Klamottenladen. Von der Idee von Hausbesuchen ist sie ganz begeistert: „Wenn wir nun alle wieder unsere Läden zumachen müssen, verlieren wir trotzdem unsere Einnahmen nicht. Wir müssen nicht mal darauf hoffen, dass der Bund beim nächsten Corona-Paket an uns Solo-Selbstständige denkt.“

Kontrovers diskutiert wird dieser Tage auch die Sperrstunde, die es gastronomischen Betrieben verbieten soll, nach 23 Uhr geöffnet zu haben. Geschlossen erklärten die Niederlassungen von Irish Pub in Deutschland, diese in ihren Augen unsinnige Regelung zu boykottieren. Sie sind prinzipiell bereit, sich an einer allgemeinen Sperrstunde zu beteiligen, mögen sich das Wann aber nicht explizit vorschreiben lassen. So beschlossen die Betriebe, die Sperrstunde um eine Stunde nach hinten zu verschieben. Ausschank und Bewirtung gibt es bis Mitternacht. Irish Pub verwies dabei auf die Zeitverschiebung von einer Stunde zwischen Deutschland und Irland. Außerdem wüsste sowieso jeder, dass die Uhren in Irland anders tickten. Barbetreiber Kenny O’Reilly stellte gar einen Bezug zum bevorstehenden Brexit her: „Zumindest wir Nordiren sind bald sowieso nicht mehr an deutsche Verordnungen gebunden.“

Auch andere Restaurants und Gaststätten mit nationalem Bezug schlossen sich der Irish-Pub – Regel an. Sie alle richten die Sperrstunde an der Zeitzone ihrer Herkunftsländer aus. Das Echo ist allerdings gemischt. Xi Ping ist Pächter eines China-Imbisses in Erfurt. Er ist von der neuen Regelung enttäuscht: „Mein Heimatland China ist Deutschland um sechs Stunden voraus. Es ist für uns ein wirtschaftliches Fiasko, unser Lokal bereits um 17 Uhr schließen zu müssen.“


Mehr zum Thema:

Sommer, Sonne, Sonnenschein

Auf Umwegen durch die Krise

Ein schmaler Grat

Hamsterkäufe und anderer Volkssport

Teile diesen Beitrag als erstes. Naaa looos!

Hamsterkäufe und anderer Volkssport

Lesedauer: 9 Minuten

Die Corona-Krise dauert weiter an. Die Zahl der Infizierten in Deutschland scheint unaufhaltsam zu wachsen. Immer mehr Menschen sterben an der tückischen Lungenkrankheit. In Italien starben inzwischen mehr Menschen an dem Virus als in China. Regierung und Forscher rufen die Menschen zum Abstand auf. Viele wurden ins Home Office verbannt. Andere dürfen schon gar nicht mehr arbeiten, weil sie zum Beispiel in der Gastronomie tätig sind. Manche vertreiben sich die neugewonnene Freizeit mit Netflix oder dem schier unendlichen Angebot auf YouTube. Und dann gibt es noch solche, die die Supermärkte der Republik stürmen und alles in den Wagen packen, was nicht niet- und nagelfest ist. Längst herrschen im deutschen Einzelhandel italienische Zustände. Wie unsozial und gefährlich dieser Trend ist, übersehen viel zu viele.

Gute Seiten, schlechte Seiten

Manchmal ist es ein Rätsel, wie die Menschheit als Gemeinschaft überlebt hat. Kriege, Anschläge und Völkermorde zeigen, wozu der Mensch fähig ist. Bei all diesen Grausamkeiten geht es darum, möglichst viele Artgenossen auszurotten. Auge um Auge. Doch dann kann der Mensch auch wieder ganz anders. Menschen gehen gemeinsam auf die Straße, sie protestieren gegen unsoziale Gesetze oder sie demonstrieren für den Weltfrieden. Im Sommer gehen jährlich zehntausende auf die Straße, um beim Christopher Street Day für die Liebe einzustehen.

In den letzten Tagen und Wochen zeigte sich die Menschheit wieder eher von ihrer schlechteren Seite. Das Corona-Virus erfüllt viele mit Angst. Dass Angst ein ganz schlechter Ratgeber ist, davon zeugen in jüngster Zeit die Bilder, die sich in den deutschen Einzelhandelsgeschäften bieten. Leergeputzte Regale und ganze Heerscharen an Menschen, die sich anscheinend am liebsten das Wohnzimmer mit Toilettenpapier volltapezieren wollen. Der Hamster ist in Mode. Doch der Hamster ist schlecht für das Gemeinwesen.

Kuchen gegen Corona

Denn Hamsterkäufe haben im wesentlichen drei Eigenschaften: sie sind grob unsozial, sie sind zutiefst unlogisch und sie sind gefährlich. Unsozial sind die Masseneinkäufe, weil sie den einzelnen weit, sehr weit, über die Gemeinschaft stellen. Sie folgen rein egoistischen Motiven. Den typischen Hamsterkäufer leitet die Frage: Was interessieren mich die anderen? Solange der eigene Vorratskeller voll ist, wird jegliches Mitgefühl und jegliche Empathie für den Nachbarn, den Kollegen und die schwächeren in der Gesellschaft ausgeblendet.

Ganz krass zeigte sich das kürzlich in einem Geschäft in Osnabrück. Ein Kunde wollte partout nicht einsehen, dass 50 Packungen Mehl für ihn nicht drin sind. Letztendlich reagierte er mit körperlicher Gewalt. Der Reutlinger General-Anzeiger mag diesen Vorfall als „Rauferei“ abgetan haben, doch in Wirklichkeit outete sich der Aggressor mehr oder weniger freiwillig als abgrundtiefer Egoist.

Dickmanns gegen Corona? Manche Menschen haben einen seltsamen Humor.

Natürlich stellt sich bei solchen Extremkäufen die Frage, was die Menschen mit solch gigantischen Mengen an Mehl und Klopapier eigentlich wollen. Als wäre Kuchenbacken ein besonders hilfreiches Mittel gegen das gefährliche Corona-Virus. Solchen Hitzköpfen wie dem Osnabrücker Kunden sei gesagt, dass Backen mitunter auch eine gute Portion Geduld erfordern kann. Wenn er mit seinem Temperament allerdings wirklich 50 Kilogramm Mehl verbacken will, dann kann die Polizei bald zur nächsten „Rauferei“ anrücken.

Nicht hamstern, sondern helfen

All die Kräfte, die beim Beladen von Einkaufswägen, beim Stemmen ganzer Türme an Toilettenpapier oder beim Frontalangriff gegen Mitarbeiter zum Einsatz kommen, sollten lieber dafür verwendet werden, in dieser schwierigen Zeit zusammenzustehen. Natürlich nur bildlich gesprochen, denn Social Distancing ist ja das Gebot der Stunde. Denn selbst bei einer drohenden Ausgangssperre ist die Versorgung mit Lebensmitteln weiterhin gewährleistet.

Die Supermärkte bleiben auch in diesem Fall geöffnet. Die Hamsterkäufe, die derzeit den deutschen Einzelhandel heimsuchen, setzten allerdings ein, bevor Ausgangssperren hierzulande ernsthaft im Gespräch waren. Solch drastische Maßnahmen wären unter Umständen aber gar nicht nötig, wenn die Menschen darauf verzichtet hätten, in Scharen einkaufen zu gehen und sich um die letzte Packung Klopapier zu keilen. Just saying…

Der Hamster in dir

Inzwischen sind wir nur noch eine Fernsehansprache von der Ausgangssperre entfernt. Das bedeutet nicht nur Hardcore-Hausarrest für jeden einzelnen. Es bedeutet auch, dass es noch schwerer wird, füreinander einzustehen und sich gegenseitig zu unterstützen. Danke, Hamsterkäufer. Denn wenn Supermarktketten zwischenzeitlich nur noch eine Packung Toilettenpapier pro Kunde dulden, wie soll man dann noch diejenigen mit lebensnotwendigem versorgen, die besonders vom Corona-Virus gefährdet sind? Ältere Menschen zum Beispiel, für die der Gang zum nächsten Supermarkt auch ohne Pandemie schon eine besondere Herausforderung war. Sollten sich diese Menschen jetzt erst recht dem Risiko einer Ansteckung aussetzen, nur um dann festzustellen, dass irgendwelche Klopapierfanatiker vor ihnen einfach schneller waren? Es ist zum Heulen.

Die Politiker und die Wissenschaftler sind sich einig: Es besteht kein Grund für Hamsterkäufe. Trotzdem sind viele Regale leer. Hört man sich um, dann schimpfen alle auf die bösen Hamsterkäufer. Das passt nicht so recht zusammen. Echte Hamsterkäufer sind nämlich die Ausnahme und nicht die Regel. Diese wenigen Ausnahmen sorgen durch die Spontanentleerung ihres Kontos und ihres Gehirns allerdings dafür, dass der kleine Hamster in uns allen erwacht. Er positioniert sich in seinem Hamsterrad und -schwupps- liegt auch in unserem Einkaufswagen eine Packung Toilettenpapier.

Wer zuerst kommt, wischt zuerst. Ein solches Bild ist inzwischen Alltag.

Auffällig ist nämlich schon, dass dieser Tage fast jeder Kunde eines Supermarkts Toilettenpapier kauft. Dabei ist es beinahe unerheblich geworden, ob nun nur eine einzelne Packung des gerollten Goldes über den Tresen wandern oder mehrere Dutzend. Es braucht keine Armee an wildgewordenen Hamsterkäufern. Einige wenige Möchtegern-Nager reichen aus, um die Mehrheit zu manipulieren. Das ganze nennt sich dann Herdentrieb.

Ein einzelner Angriff der Hamsterkäufer ist genug, um die Regale zumindest zeitweise zu leeren. Die anderen Kunden sehen dann die leeren Regale. Offensichtlich besteht also doch ein Notstand. Weil man es aber nicht gleich übertreiben will, oder gar mit den Hamsterkäufern auf eine Stufe gestellt werden möchte, kauft man eben nur zwei oder drei Packungen Toilettenpapier. Entsprechendes gilt für Konserven, Milch und Nudeln. Eine Handvoll Hamsterkäufer setzen mit ihrem grotesk asozialen Verhalten also eine gefährliche Dynamik in Gang, weil sie einen Notstand suggerieren, der in Wahrheit gar nicht existiert. Ob die Menschen es wollen oder nicht: die leeren Regale beeinflussen auch ihr Einkaufsverhalten.

Ausgangssperren deutschlandweit?

Deswegen ist es vielleicht an der Zeit, den Begriff des Hamsterkaufs zu überdenken. Im Prinzip ist nämlich fast jeder Einkauf inzwischen ein kleiner Hamsterkauf, wenn er die genannten Produkte enthält. Als hätten die wahren Hamsterkäufer eine neue Leidenschaft für einen neuen Volkssport entfesselt. Die wenigen echten Hamsterkäufe setzen nämlich eine psychosoziale Dynamik in Gang, die nur schwer wieder zu durchbrechen ist.

Viele haben zunächst verwundert den Kopf geschüttelt oder lächelnd abgewunken, als die ersten Meldungen aus Italien von leergekauften Supermärkten kamen. In der Zwischenzeit hat man sich auch in Deutschland fast an solche Anblicke gewöhnt. Was viele allerdings vergessen: in Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, Maß zu halten. Viele Lebensmittelzulieferer stehen in den ewig langen Staus, die aus den Grenzschließungen zum EU-Ausland resultieren. Es ist eben nicht so, wie Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) kürzlich lapidar sagte. Ein Regal, das heute wie leergefegt aussieht, ist unter Umständen morgen noch nicht wieder aufgefüllt.

Trotzdem gehen viele Menschen unbeirrt weiter einkaufen. Klar, der Kühlschrank muss gefüllt sein, aber trotzdem sind Menschenmengen derzeit unter allen Umständen zu vermeiden. Dabei ist der Supermarkt beinahe noch ein keimfreier Raum im Gegensatz zu den Szenen, die sich an vielen öffentlichen Plätzen abspielen. Trotz der gravierenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens, tummelten sich erst kürzlich dicht an dicht viel zu viele Menschen auf dem Stuttgarter Marienplatz. Eine kleine Gruppe begab sich in ein namhaftes Warenhaus, um einen Kühlschrank zu kaufen. Der Grund: Man braucht Platz, um den Alk für die Party am Wochenende zu lagern. Ernsthaft?!

Nach den drastischen Maßnahmen in China zeichnet sich dort erstmals eine Entspannung der Lage ab. Manche vermuten gar, dass das Virus dort in einigen Wochen unter Kontrolle sein könnte. Ob das blauäugige Optimisten sind oder nicht, ist eine andere Frage. Fakt ist, dass Maßnahmen wie Ausgangssperren soziale Kontakte auf ein Minimum reduzieren. Und solche Kontakte sind nach wie vor das größte Infektionsrisiko. Aber angesichts von Corona-Partys und Hamsterkäufen ist das Gefahrenpotenzial wohl noch nicht bei jedem angekommen. Viele lasen aus Angela Merkels Fernsehansprache zwischen den Zeilen heraus, dass der nächste Schritt auch Ausgangssperren für Deutschland sind. Kommen wir Verboten zuvor. Gehen wir mit gutem Beispiel voran!

Teile diesen Beitrag als erstes. Naaa looos!